Archiv | Juni 2013

Die Heilkraft der Routine

Tagelang schlingere ich jetzt schon in diesem Zustand der Momente der inneren Distanz und des Schmerzes, der Leere und Verzweiflung. Meine Tage sind begleitet von einem reichen Cocktail an extremen Gefühlen. Wut, Schmerz, Empfindungslosigkeit, Distanz, Nähe, Verzweiflung, Angst, Traurigkeit… Ich komme mir manchmal wie im Schleudergang einer Waschmaschine vor. Werde von Gefühlsausbrüchen ohne Vorwarnung heimgesucht…
in diesen chaotischen Tagen ist es richtig heilsam, einen geregelten Tagesablauf zu haben: Aufstehen, Arbeiten, Einkaufen, Essen (oder auch nicht). Das hilft mir, mich selbst nicht aufzugeben und zu sehr ins Selbstmitleid abzurutschen. Ich werde gefordert, und das ist gut so. Bin gezwungen, mich zusammenzureißen, zu konzentrieren, Leistung zu zeigen. Diese tägliche Routine ist richtig heilsam, weil Sie ermöglicht es mir, mein Leben geregelt weiterzuleben. Auch wenn ich noch keine Ahnung habe, wie jetzt alles weitergehen soll…

Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2013 in Tod und Trauer veröffentlicht.

Achterbahn der Gefühle

Die Tage vergehen, ich funktioniere im Alltag. Ich gehe arbeiten und das tut mir gut. Während dieser Stunden bin ich unter normalen Menschen, werde gefordert und abgelenkt. Ich habe gar keine Zeit über meine Trauer nachzudenken. Aber sowie ich ein Pause habe ist sie wieder voll da und reisst mich mit. Kaum habe ich die Tür vom Geschäft hinter mir geschlossen, ist der Schmerz in seiner ganzen Tiefe und Härte wieder voll präsent. Das gleiche Spiel nach Feierabend. Die Heimfahrt gleicht einer Achterbahnfahrt. Eigentlich sollte ich mich voll und ganz auf den Verkehr konzentrieren, aber dieser ewige Schmerz lässt die Tränen in meine Augen strömen, so dass auch noch meine Sicht behindert ist. Ich möchte schnell nach Hause und auch wieder nicht. Zuhause fühle ich mich geborgen, aber zuhause erwartet mich eine ungewohnte und ungewollte Stille. Alles erinnert an meinen verstorbenen Schatz den ich so unendlich vermisse. Meine beiden Katzen geben mir Trost. Irgendwann schlafe ich vor Erschöpfung auch ein und morgen beginnt wieder die gleiche Routine….

Dieser Beitrag wurde am 12. Juni 2013 in Tod und Trauer veröffentlicht.