Archiv | April 2013

20.03.2012

Leere – Schmerz – Schock – Ungläubigkeit – Kraftlosigkeit.
Das waren die Hauptgefühle, die mich beherrschten. Ich kam mir vor wie ferngesteuert. Leblos, wie in einem schrecklichen Traum. Und dennoch musste ich irgendwie funktionieren. Die Polizei hatte unendlich viele Fragen, da die Unfallursache nicht eindeutig war. Realisieren konnte ich noch nicht wirklich, was geschehen war. Ich wusste es und doch war es mir noch nicht wirklich bewusst. Es war, als würde ich dies durch einen Schleier getrennt erleben, als hätte es doch nicht wirklich was mit mir zu tun. Ich war einfach leer. Etwas in mir schien abgestorben zu sein. Alles irendwie betäubt und doch so schrecklich real. Der Schmerz ging durch und durch. Ich wollte schreien, brachte aber doch kein Wort heraus. Ich stand neben mir und doch funktionierte ich.
Es gab schließlich Einiges zu organisieren. Für Schmerz und Trauer war noch keine Zeit. Erst mussten die ganzen Formalitäten und Berhördengänge erledigt werden. Ebenfalls musste eine Beerdiung arrangiert werden. Ich hatte Entscheidungen zu treffen, die ich eigentlich gar nicht treffen wollte! Ich war nicht darauf vorbereitet, hatte nicht im Geringsten damit gerechnet, dass ich jemals in eine solche Situation kommen könnte. Alles was ich wollte war, aus diesem schrecklichen Traum aufzuwachen um festzustellen, dass alles wieder so ist wie es war.
Aber so funktioniert das Leben nicht. Ich musste mich wohl oder übel damit auseinandersetzen.

Dieser Beitrag wurde am 3. April 2013 in Tod und Trauer veröffentlicht.

19.03.2012

Der Tag, der vieles veränderte.

Den ganzen Tag über war ich unbeschwert und glücklich. Endlich hatten wir (mein Lebenspartner und ich) es geschafft, in eine unbeschwerte Zukunft zu blicken. Nach Jahren des Verzichts  konnten wir endlich anfangen, unbeschwerter zu leben, Kleinigkeiten zu genießen. Es war endlich wieder möglich, am kulturellen Leben teilzuhaben. Kinobesuche, Restaurantbesuche, Dinge dann anzuschaffen wenn man sie benötigt und nicht, wenn es die finanziellen Möglichkeiten zulassen…. Was für viele selbstvertändlich ist, war für uns lange Zeit nicht möglich. Es waren keine einfachen Jahre, aber sie waren dennoch wertvoll. Und endlich hatten wir beide eine Arbeitsstelle gefunden, wo wir uns wohlfühlten. Endlich konnten wir Pläne schmieden. Wir hatten sogar gestern Abend noch unseren ersten Urlaub seit Jahren gebucht.

Ich war so ahnungslos. Ging wie jeden Montag mit meiner Schwester nach der Arbeit schwimmen. Daher kam ich Montags immer später nach Hause. So auch dieses mal. Mein Lebenspartner war noch nicht von der Arbeit heimgekommen. Es war jetzt etwa 19.30 Uhr. Nicht wirklich beunruhigend. Da er in letzter Zeit häufiger erst später nach Hause kam. Nach 20.00 Uhr wurde ich doch schon etwas unruhiger, zumal ich ihn auch auf dem Handy nicht erreichen konnte. Ich war etwas wütend auf seinen Chef, dass er wieder so lange arbeiten musste.

Gegen 20.30 Uhr kam dann ein Anruf von der Polizei. Mein Lebensgefährte habe einen Verkehrsunfall gehabt und liegt jetzt in der Uniklinik in Freiburg. Ich solle mir keine Sorgen machen, da der Notarzt sehr schnell zur Stelle war. Ich erhielt die Telefonnummer des Arztes in der Uniklinik, wo ich anrufen konnte. Am Telefon teilte der Arzt mir mit, dass mein Lebensgefährte sehr schwere Kopfverletzungen davon getragen hätte und sie hier nichts tun könnten. Auf meine Nachfrage hin, was das zu bedeuten hätte, wurde mir mitgeteilt, dass er an diesen Verletzungen sterben würde…

Dieser Beitrag wurde am 3. April 2013 in Tod und Trauer veröffentlicht.

Meine Motivation

Sicher fragst Du Dich, warum nochmals eine Seite zu den Themen, wo es doch schon so viele im Internet gibt. Stimmt, die gibt es. Es ist für mich ein ganz persönliches Anliegen, diese Seite ins Leben zu rufen.
Ich wurde vor etwa einem Jahr mit einem schweren Schicksalsschlag konfrontiert, als mein geliebter Lebenspartner plötzlich und unerwartet aufgrund eines Verkehrsunfalls diese Welt und somit auch mich verlassen hat.
Um die anschließende Zeit und die damit verbundenen Gefühle und Schmerzen zu verabeiten fand ich sehr viel Hilfe im Internet. Und jetzt ist es für mich an der Zeit auch wieder etwas zurückzugeben. Es liegt mir sehr am Herzen, Menschen in ähnlichen Situationen mit meinen Beiträgen vielleicht ein wenig unterstützen zu können.
Mögen Dir diese Seiten eine Quelle der Inspiration, Hilfe oder Heilung sein.

Dieser Beitrag wurde am 2. April 2013 in Allgemein veröffentlicht.