20.03.2012

Leere – Schmerz – Schock – Ungläubigkeit – Kraftlosigkeit.
Das waren die Hauptgefühle, die mich beherrschten. Ich kam mir vor wie ferngesteuert. Leblos, wie in einem schrecklichen Traum. Und dennoch musste ich irgendwie funktionieren. Die Polizei hatte unendlich viele Fragen, da die Unfallursache nicht eindeutig war. Realisieren konnte ich noch nicht wirklich, was geschehen war. Ich wusste es und doch war es mir noch nicht wirklich bewusst. Es war, als würde ich dies durch einen Schleier getrennt erleben, als hätte es doch nicht wirklich was mit mir zu tun. Ich war einfach leer. Etwas in mir schien abgestorben zu sein. Alles irendwie betäubt und doch so schrecklich real. Der Schmerz ging durch und durch. Ich wollte schreien, brachte aber doch kein Wort heraus. Ich stand neben mir und doch funktionierte ich.
Es gab schließlich Einiges zu organisieren. Für Schmerz und Trauer war noch keine Zeit. Erst mussten die ganzen Formalitäten und Berhördengänge erledigt werden. Ebenfalls musste eine Beerdiung arrangiert werden. Ich hatte Entscheidungen zu treffen, die ich eigentlich gar nicht treffen wollte! Ich war nicht darauf vorbereitet, hatte nicht im Geringsten damit gerechnet, dass ich jemals in eine solche Situation kommen könnte. Alles was ich wollte war, aus diesem schrecklichen Traum aufzuwachen um festzustellen, dass alles wieder so ist wie es war.
Aber so funktioniert das Leben nicht. Ich musste mich wohl oder übel damit auseinandersetzen.